Rasputin

Der "Heilige Teufel" am Zarenhof. Rasputin wurde vermutlich 1872 in Prokrowskoje in Sibirien geboren, wollte zunächst Mönch werden, heiratete jedoch und lebte als Bauer in Sibirien. Bald begann er als vagabundierender Pilger Berg Athos durch die Lande zu ziehen und machte sich nach seiner Rückkehr durch Wunderheilungen einen Namen. Seit 1903 hatte er in St. Petersburg am Kaiserhof die Stellung eines Lampenwärters für Heiligenbilder inne und gewann, da er durch seine hypnotischen Fähigkeiten dem an der unheilbaren Bluterkrankheit leidenden Thronfolger Alexei helfen zu können schien, alsbald großen Einfluß vor allem auf die Zarin Alexandra. Zwar wurde in hofkreisen Kritik am politischen Einfluß wie am skandalösen Lebenswandel des dämonischen Wundermannes laut, doch wurden seine Kritiker nach Sibirien verbannt. Während des I. Weltkrieges wurde die Machtgier des Schützlings der Kaiserfamilie zu einer immer größeren Belastung der Monarchie, so daß eine adlige Verschwörergruppe zum letzten Mittel griff und Rasputin am 20. Dezember 1916 ermordete.